Kurzzusammenfassung
- In Asien sind Krankheiten wie Hepatitis A/B, Typhus oder Tollwut noch weit verbreitet. Die richtige Impfvorsorge kann euch auf Reisen effektiv schützen – besonders in Regionen mit schlechter medizinischer Versorgung.
- Ihr solltet spätestens 6 bis 8 Wochen vor Abreise mit der Impfplanung beginnen. Einige Impfstoffe benötigen mehrere Dosen, andere wirken sofort.
- Eine gut zusammengestellte Reiseapotheke ist kein Nice-to-have, sondern ein echter Lebensretter – sie schützt euch vor unangenehmen Überraschungen bei Magen-Darm-Problemen, Insektenstichen oder kleineren Verletzungen.
Warum Impfungen bei Asienreisen wichtig sind
Viele von euch träumen von einer Reise durch Südostasien, Indien oder Zentralasien – zu Recht. Doch dabei wird oft unterschätzt, wie unterschiedlich die hygienischen Standards im Vergleich zu Deutschland sein können. Verunreinigtes Wasser, mangelnde Abwasserentsorgung oder eine nicht ausreichende Gesundheitsversorgung erhöhen das Risiko für Infektionen enorm.
Impfungen sind eure wichtigste Schutzmaßnahme. Sie bereiten euren Körper gezielt auf Viren und Bakterien vor, die in bestimmten Regionen endemisch sind. Hepatitis A beispielsweise wird oft durch kontaminierte Lebensmittel übertragen und ist in Ländern wie Thailand oder Vietnam keine Seltenheit. Auch Typhus, das durch Bakterien im Trinkwasser entsteht, kann ohne Schutz zu einem echten Problem werden.
Dazu kommen Krankheiten, gegen die es noch keinen flächendeckenden Impfschutz gibt – etwa Dengue-Fieber, das durch Mücken übertragen wird. Auch wenn ihr euch hier nicht impfen lassen könnt, hilft euch eine gute Reisevorbereitung, das Risiko deutlich zu senken.
Welche Impfungen sind Pflicht oder empfohlen für welche Regionen?
Nicht alle Länder in Asien verlangen verpflichtende Impfungen, aber viele empfehlen bestimmte Impfstoffe dringend – abhängig von der Region und Art eurer Reise. Entscheidend ist, wie lange ihr bleibt, wie ihr reist (Backpacking oder Pauschalreise) und in welchen Gebieten ihr euch aufhaltet.
In Südostasien (z. B. Thailand, Indonesien, Vietnam) gehören Hepatitis A und Typhus zur Standardempfehlung. Bei längeren Aufenthalten oder engem Kontakt mit der lokalen Bevölkerung empfiehlt sich zusätzlich Hepatitis B. Reist ihr eher ländlich oder abseits der Touristenpfade, solltet ihr über eine Tollwut-Impfung nachdenken.
In Indien gelten ähnliche Empfehlungen: Hepatitis A und B, Typhus sowie Tollwut sind hier relevant. In bestimmten Teilen Nordindiens oder während der Monsunzeit kann auch eine Impfung gegen Meningokokken nützlich sein. Wer aus einem Gelbfieber-Endemiegebiet nach Indien einreist, muss zudem eine Gelbfieber-Impfung nachweisen.
Zentralasien (z. B. Usbekistan, Kirgistan oder Kasachstan) ist oft unterschätzt, was Infektionsrisiken angeht. Auch hier gelten Hepatitis A und B sowie Typhus als wichtige Basis. Zusätzlich kann in höher gelegenen Gebieten eine FSME-Impfung (Frühsommer-Meningoenzephalitis) angebracht sein – vor allem bei Outdoor-Aktivitäten.
Ein Besuch bei einer reisemedizinischen Beratungsstelle hilft euch, die Impfempfehlungen individuell abzustimmen. Dabei werden aktuelle Infektionslagen berücksichtigt – ein echtes Plus für eure Reiseplanung.
Wann und wo solltet ihr euch impfen lassen?
Die Zeitplanung ist essenziell. Impfungen brauchen ihre Zeit, um zu wirken. Einige – wie die gegen Hepatitis B – benötigen mehrere Dosen über einen längeren Zeitraum. Ihr solltet daher spätestens 6 bis 8 Wochen vor Reisebeginn mit den Impfungen anfangen. Wer besonders sicher gehen will, plant noch früher.
In Deutschland könnt ihr euch bei verschiedenen Stellen impfen lassen. Euer Hausarzt ist meist die erste Anlaufstelle. Für spezielle Reiseimpfungen solltet ihr euch allerdings an ein Tropeninstitut oder reisemedizinisches Zentrum wenden. Diese findet ihr in fast jeder größeren Stadt – etwa in Berlin, München oder Köln.
Auch die Gesundheitsämter bieten häufig reisemedizinische Beratung an. Hier bekommt ihr nicht nur medizinische Informationen, sondern oft auch Impfstoffe zu günstigeren Konditionen. Wichtig: Klärt im Vorfeld ab, welche Kosten eure Krankenversicherung übernimmt. Viele gesetzliche Kassen tragen inzwischen einen Teil der Reiseimpfungen – besonders, wenn sie vom Robert Koch-Institut empfohlen werden.
Wie stellt ihr eure Reiseapotheke optimal zusammen?
Auch wenn euer Impfschutz vollständig ist – Krankheiten, Verletzungen oder Beschwerden unterwegs lassen sich nie ganz ausschließen. Eine gut bestückte Reiseapotheke kann euch viel Stress, Zeit und im Zweifel sogar eine Klinik ersparen.
Die Basis sollte aus Desinfektionsmitteln, Pflastern, Wundsalbe, Schmerzmitteln und Fieberthermometer bestehen. Hinzu kommen Mittel gegen Magen-Darm-Probleme wie Elektrolytlösungen, Loperamid und eventuell ein leichtes Antibiotikum – natürlich nur nach Rücksprache mit einem Arzt.
Ein absolutes Muss in tropischen Gebieten ist Mückenschutz. Produkte mit DEET oder Icaridin haben sich bewährt. Denkt auch an ein Moskitonetz – besonders, wenn ihr in Hostels oder draußen übernachtet. Permethrin zur Imprägnierung der Kleidung kann zusätzlichen Schutz bieten.
Je nach Reiseverlauf solltet ihr auch an Medikamente gegen Höhenkrankheit (z. B. in Nepal) oder Seekrankheit (Inselhopping) denken. Wenn ihr regelmäßig Medikamente einnehmt, nehmt sie in doppelter Menge mit – zur Sicherheit. Achtet zudem auf die richtigen Transportbedingungen, etwa bei kühlpflichtigen Präparaten.
Nicht vergessen: Kopiert euren Impfpass und bewahrt ihn digital sowie in Papierform auf. Auch eine Notfallkarte mit Allergien, Blutgruppe und Kontaktdaten kann im Ernstfall Leben retten.
FAQs
Was ist, wenn ich spät dran bin mit der Impfplanung?
Besser spät als nie. Einige Impfstoffe wirken bereits nach wenigen Tagen, z. B. Hepatitis A. Ein Besuch beim Tropenarzt lohnt sich auch kurzfristig.
Zahlt meine Krankenkasse die Reiseimpfungen?
Viele gesetzliche Kassen übernehmen mittlerweile empfohlene Reiseimpfungen – besonders bei Risikogebieten. Fragt einfach bei eurer Kasse nach.
Wie lange halten die Impfungen?
Das ist unterschiedlich: Hepatitis A schützt nach zwei Dosen oft über 20 Jahre, Typhus muss teils nach drei Jahren aufgefrischt werden. Klärt das vorab mit dem Arzt.
Muss ich Malaria-Prophylaxe mitnehmen?
In Risikogebieten ja. Einen Impfstoff gibt es noch nicht. Euer Arzt kann euch Tabletten zur Notfall-Selbstbehandlung verschreiben.
Ist ein Impfschutz bei kurzen Stopover-Flügen nötig?
Nein, bei Transitaufenthalten ist meist kein Impfnachweis nötig. Anders sieht es bei mehrtägigem Aufenthalt aus – hier gelten die Regelungen des Ziellandes.