Kurzzusammenfassung
- Sansibar gilt als überwiegend sicheres Reiseziel – besonders in touristischen Regionen wie Stone Town oder Nungwi. Dennoch kommt es gelegentlich zu Taschendiebstählen, besonders an belebten Orten.
- Malaria ist auf Sansibar weiterhin verbreitet. Mückenschutz und ggf. eine Prophylaxe sind wichtig. Die medizinische Versorgung ist in privaten Kliniken okay, aber bei ernsten Problemen unzureichend.
- Respekt gegenüber der muslimischen Kultur ist essenziell. Wer sich in Kleidung und Verhalten anpasst, wird herzlich aufgenommen. Fettnäpfchen lassen sich durch ein paar einfache Regeln vermeiden.
Wie sicher ist Sansibar für Touristen?
Die wichtigste Frage gleich vorweg: Ist Sansibar sicher für euch als Touristen? Die kurze Antwort: Ja, wenn ihr einige Grundregeln beachtet. Die Inselgruppe vor der Küste Tansanias ist politisch stabil. Touristische Orte wie Stone Town, Kendwa, Paje oder Jambiani gelten als friedlich und gut kontrolliert. Das Auswärtige Amt bestätigt: Es gibt aktuell keine Reisewarnung für Sansibar.
Trotzdem gibt es, wie überall, gewisse Risiken. Am häufigsten kommt es zu Taschendiebstählen, vor allem in Menschenmengen, an Stränden oder auf Märkten. Bewahrt also eure Wertsachen sicher auf, tragt keine teuren Uhren oder Kameras offen zur Schau und lasst Reisepass und größere Geldbeträge in der Unterkunft. Auch abends gilt: Meidet dunkle Gassen und lauft nicht allein am Strand entlang.
Was viele nicht wissen: Sansibar erlebt gelegentlich kleinere politische Spannungen, vor allem vor Wahlen. Haltet euch dann von Demonstrationen fern – auch wenn sie friedlich wirken. Hotels informieren ihre Gäste in der Regel rechtzeitig über mögliche Unruhen.
Ein weiteres Thema sind die sogenannten Beach Boys, also aufdringliche Verkäufer an Stränden. Sie sind meist harmlos, können aber nerven. Ein freundliches, aber klares Nein wirkt oft besser als Ignorieren.
Fazit zur Sicherheit: Sansibar ist kein Hochrisikogebiet. Mit gesundem Menschenverstand, etwas Vorsicht und Respekt bewegt ihr euch sicher und entspannt auf der Insel.
Welche Gesundheitsrisiken gibt es und wie ist die medizinische Versorgung?
Gesundheitlich solltet ihr euch auf Sansibar gut vorbereiten – besonders, was Infektionskrankheiten betrifft. Malaria ist nach wie vor präsent, besonders während und nach der Regenzeit (März bis Mai, November bis Dezember). Auch wenn die Fallzahlen im Vergleich zum tansanischen Festland geringer sind, bleibt das Risiko bestehen.
Empfohlene Maßnahmen:
- Mückenschutz (lange Kleidung, Insektenspray mit DEET, Moskitonetze)
- Malaria-Prophylaxe nach Rücksprache mit einem Tropeninstitut oder Arzt
- Reiseimpfungen gegen Hepatitis A und B, Typhus, ggf. Tollwut und Gelbfieber (Pflicht bei Einreise aus Gelbfiebergebieten)
Die medizinische Versorgung auf Sansibar ist begrenzt. In Stone Town gibt es einige private Kliniken, die für kleinere Beschwerden ausreichen. In ländlicheren Gebieten ist die Infrastruktur schwach. Ernsthafte Erkrankungen oder Verletzungen erfordern oft eine Evakuierung nach Dar es Salaam oder sogar Europa – was teuer werden kann. Deshalb ist eine Reiseversicherung mit Rücktransportoption unverzichtbar.
Mit dabei haben solltet ihr außerdem eine gut ausgestattete Reiseapotheke. Dazu gehören:
- Schmerzmittel
- Elektrolyte
- Medikamente gegen Durchfall und Magen-Darm-Beschwerden
- Desinfektionsmittel
- Pflaster, Verbände, Fieberthermometer
- Alle persönlichen Dauermedikamente
Wichtig: Achtet beim Kauf von Medikamenten vor Ort auf Fälschungen. Am besten bringt ihr alles Wichtige aus Deutschland mit.
Welche kulturellen Besonderheiten und Verhaltensregeln gelten in Sansibar?
Sansibar ist muslimisch geprägt – etwa 95 % der Bevölkerung sind sunnitische Muslime. Diese kulturelle Grundlage spiegelt sich in Kleidung, Essen, öffentlichem Verhalten und Feiertagen wider. Wer diese kulturellen Regeln respektiert, wird als Gast willkommen geheißen. Wer sich danebenbenimmt, fällt schnell negativ auf.
Kleidung: In Resorts oder am Strand ist Bademode erlaubt. In Städten oder Dörfern dagegen solltet ihr euch bedeckt kleiden. Für Frauen heißt das: Schultern und Knie bedecken, besonders in Stone Town oder in der Nähe von Moscheen. Männer sollten auf ein gepflegtes Erscheinungsbild achten – Shirt am Körper, keine zu kurzen Shorts.
Verhalten: Zärtlichkeiten in der Öffentlichkeit wie Küssen oder Umarmen sind unangebracht. Auch Händchenhalten ist teilweise verpönt. Achtet vor allem während des Ramadan darauf, nicht öffentlich zu essen, zu trinken oder zu rauchen – das gilt auch für Nichmuslime.
Fotografieren: Fragt immer erst, bevor ihr Menschen fotografiert. Viele Einheimische lehnen das ab oder erwarten ein kleines Trinkgeld. Religiöse Stätten sollten nur mit ausdrücklicher Erlaubnis fotografiert werden.
Alkohol: Es gibt ihn in Hotels, Resorts und einigen Restaurants – aber nicht überall. In der Öffentlichkeit zu trinken oder gar betrunken zu sein, kommt gar nicht gut an und kann zu Problemen führen.
Kurz gesagt: Wer respektvoll, zurückhaltend und interessiert auf die Kultur reagiert, wird viele schöne Begegnungen erleben. Sansibarer sind gastfreundlich – solange ihr nicht gegen die sozialen Regeln verstoßt.
Fazit: Entspannt reisen mit gesundem Menschenverstand
Sansibar ist kein gefährliches Reiseziel – im Gegenteil: Die Insel ist ein Traum für alle, die Sonne, Meer, Kultur und Geschichte lieben. Aber wie bei vielen exotischen Fernreisezielen gilt: Eine gewisse Vorbereitung ist entscheidend.
Mit ein wenig Umsicht bei Gesundheit und Verhalten, mit Respekt gegenüber der Kultur und ohne Leichtsinn in fremder Umgebung, könnt ihr Sansibar absolut entspannt bereisen. Kriminalität, Krankheiten und kulturelle Missverständnisse sind kein Hinderungsgrund, sondern Hinweise darauf, wie wichtig es ist, vorbereitet und aufmerksam zu sein.
Vertraut nicht blind auf Reiseführer oder Influencer-Videos – sondern setzt auf echte Informationen, fundierte Tipps und euren gesunden Menschenverstand. Dann wird aus der Fernreise ein echtes Highlight – sicher, fair und unvergesslich.
Häufige Fragen (FAQs)
Ist Sansibar für alleinreisende Frauen sicher?
Ja, wenn ihr euch an lokale Regeln haltet, auf eure Kleidung achtet und nachts nicht allein unterwegs seid.
Brauche ich für Sansibar eine Malaria-Prophylaxe?
Empfohlen, vor allem in der Regenzeit. Besprecht das mit einem Tropenmediziner oder reisemedizinisch geschulten Hausarzt.
Kann ich in Sansibar Leitungswasser trinken?
Nein. Nutzt ausschließlich abgefülltes oder abgekochtes Wasser – auch zum Zähneputzen.
Gibt es in Sansibar gute Krankenhäuser?
Nur eingeschränkt. Private Kliniken in Stone Town sind okay für kleinere Probleme. Für ernste Fälle ist ein Rücktransport ratsam.
Wie verhalte ich mich während des Ramadan?
Respektiert das Fasten – also tagsüber nicht öffentlich essen, trinken oder rauchen. Zieht euch dezent an und vermeidet Lärm und Partystimmung in der Öffentlichkeit.

