Es ist keineswegs ein Klischee, dass Männer für bevorstehende Reisen am liebsten ein Minimum an Kleidung mitnehmen und Frauen das Maximum an möglichem Gewicht im Flieger bis auf das letzte Gramm ausreizen. Am Zielort angekommen, fragt sich dann der Mann, wozu er denn überhaupt so viel eingepackt hat, während die Frau schon auf der Shuttle-Fahrt zum Hotel nach Kleidergeschäften Ausschau hält, um ihre vermeintlich unvollständige Garderobe zu ergänzen.
Ein Geschlechter-Konflikt, der nicht erst mit dem Beginn des Pauschaltourismus begann
Dass Frauen lieber ein zu viel an Kleidung auf Reisen mitnehmen und Männer sich am liebsten, wenn sie denn immer könnten, auf das beschränken, was sie gerade am Leibe tragen, fußt auf der evolutionären Verteilung der Geschlechterrollen. Auch wenn über die Geschlechterrolle in den letzten Jahren recht kontrovers diskutiert wird, kann an der Physik kaum etwas gedeutet oder interpretiert werden. Knochenbau, Muskulatur und die Testosteron-Produktion des Mannes sind für die Jagd eindeutig besser geeignet als dies bei der Frau der Fall ist. Zumindest war dies vor etwa 10.000 Jahren noch so, als die Erfindung des Fernsehers sowie des Sofas und Popcorn in weiter Ferne lagen.
Die damalige Frau hatte den Part, das eigene Zuhause zu hüten und den Nachwuchs zu versorgen. Zu dieser Zeit lebten die meisten Menschen noch als Nomaden und es war wiederum überwiegend die Frau, die für die nächste Wanderung, etwa um Wildtierherden nachzuziehen, alles zusammenpackte und verstaute. Dem Mann als Nahrungsbeschaffer in der Familie genügte sein Speer, sein Bogen oder seine Steinschleuder. Auch wenn das etwas überspitzt erscheint, im Großen und Ganzen trifft es in vielen Gesellschaften auch heute noch zu.
Was braucht der Mann im Reisegepäck?
Die Entwicklung moderner Stoffe, die leicht sind, genauso wie die Miniaturisierung elektrischer Geräte macht es dem heutigen Mann leichter, mehr einzupacken als noch vor 100 Jahren. Dementsprechend ist die Liste der Dinge im Reisegepäck des Mannes umfangreicher geworden, obwohl die Koffermaße geschrumpft sind, weitere Tipps zur Thematik sind übrigens hier erhältlich.Trotzdem stimmt der Mann sein Gepäck recht genau auf das Reiseziel und die Reisezeit ab. Als Beispiel sei hier die Gepäckzusammenstellung für eine einwöchige Geschäftsreise nach New York in der Sommerzeit aufgelistet:
- 6 Unterhosen
- 6 paar Socken, verschiedenfarbig
- 4 Unterhemden
- 2 Shorts
- 3 T-Shirts
- 4 Kragenhemden
- 1 leichter Pulli
- 1 Anzug (neben dem, den er für die Reise trägt)
- 3 Krawatten
- 1 weiteres paar Schuhe
- Badezimmerutensilien
- 1 Badetuch
- 1 Tablet oder ein Buch
Das alles lässt sich durchaus im Handgepäck verstauen, was das Anstehen am Gepäckband vermeidet und somit Zeit spart.
Was würden Frauen mit dem gleichen Reiseziel, gleichem Reisegrund und gleicher Reisedauer mitnehmen?
Im Gegensatz zu den meisten Männern teilen viele Frauen die 24 Stunden eines Tages in mehrere Abschnitte ein, die des Kleiderwechsels bedürfen. Auch zur jeweiligen Situation wird es vorgezogen, ein entsprechend passendes Outfit zu tragen.
Hierbei wird auf die Vollständigkeit der Garderobe Wert gelegt, was sich sowohl auf Jacken und Mäntel als auch auf die Unterwäsche beziehen kann. Während der Mann durchaus zu Kombinationen in der Bekleidung neigt, auch wenn diese nicht immer stilsicher sind, haben Frauen ein gutes Gespür dafür, was nicht zusammenpasst. Das erweitert natürlich die Anzahl an Bekleidungsstücken für eine Reise erheblich. So könnte der Inhalt des Reisegepäcks bei einer Frau aussehen:
- 14 Slips
- 10 Büstenhalter
- 10 Unterkleider
- 14 Blusen
- 1 Regenblouson
- 1 Regenschirm
- 6 Paar Schuhe
- 15 Damenstrümpfe oder Strumpfhosen
- 2 Business-Oufits (zusätzlich zur Reisebekleidung)
- 5 T-Shirts
- 3 Shorts
- 3 Freizeithosen lang
- Badezimmerutensilien
- Make-up-Koffer
- 1 Handtuch
- 2 Badetücher
Die ehemalige englische Warenhauskette Debenhams startete einmal eine Umfrage unter Frauen, wie viel sie für eine Reise einpacken und wie viel sie tatsächlich tragen. Das Ergebnis war, dass Frauen im Schnitt nur etwa 1 Drittel der Kleidung, die sie mitgenommen haben, auf der Reise auch tragen.