Kurzzusammenfassung
Ein Wanderurlaub mit dem Pferd kombiniert Abenteuer, Natur und die enge Bindung zum Tier. Damit dieser Ausflug gelingt, sind gute Vorbereitung, geeignetes Equipment und realistisches Training unerlässlich. Der Artikel zeigt, wie ihr mit Zelt, Packsattel & Co. komfortabel unterwegs seid, welche Reiseziele sich lohnen und wie ihr euer Pferd optimal an die neue Umgebung gewöhnt.
Wander- und Zelturlaub mit Pferd – praktisches Zubehör für mehr Komfort und Sicherheit
Wer Pferde liebt, möchte stets möglichst viel Zeit mit ihnen verbringen. Was liegt da näher, als auch seine Urlaubszeit mit Pferd zu verleben? Ein Wanderurlaub mit Pferd bietet alles für einen Pferdeliebhaber, der es liebt, in der Natur unterwegs zu sein. Mit dem richtigen Equipment und einer guten Planung können daraus wunderbare Abenteuer erwachsen.
Auf dem Rücken eines Pferdes die Welt erobern – seit vielen Jahrhunderten wird dieser Traum von Menschen verwirklicht. Ein Pferd war immer ein treuer Reisebegleiter und gleichzeitig Transporthilfe für das notwendige Gepäck. Die Vorstellung, mit seinem Pferd in unbekannte Weiten loszuziehen und unterwegs gemeinsam zu übernachten, ist für einen Pferdenarren wohl das Höchste der Gefühle. Doch wie geht ihr das an?
Gerade wenn es sich um die erste geplante Wanderreise handelt: Es muss nicht gleich die große Reiseroute sein! Jede Pferdereise beginnt mit den ersten Schritten. Mit kleineren Spaziergängen geht es los, es folgen Tageswanderungen mit ersten Übernachtungen, dann lassen sich weitere Touren unternehmen mit Transporter. Das Wandern mit Pferd sollte sich einfach entwickeln können.
Das richtige Zubehör
Um allein mit seinem Pferd auch längere Strecken zu wandern, benötigt ihr das richtige Reise-Equipment. Dieses sollte nicht zu schwer sein, damit es vom Pferd und von euch gut getragen werden kann. Im Unterschied zum normalen Reitausflug kann man hier auch vom Trekkingsäumen sprechen. Wie ein Packtier trägt das Pferd die Outdoor-Ausrüstung, die auch über einen längeren Zeitraum das Unterwegssein in der Natur absichert.
Das richtige Zelt
Ein sicheres und zuverlässig vor Regen schützendes Zelt ist unabdingbar für das Übernachten in der freien Natur oder auf dem Gelände eines Reiterhofs. Mit einem praktischen Wurfzelt gelingt der Auf- und Abbau in kürzester Zeit.
Der richtige Packsattel
Beim Wanderreisen mit Pferd geht es darum, das Pferd mit seinem Transportgepäck möglichst schonend zu belasten. Mit dem richtigen Packsattel wird das Pferd mit der Ausrüstung gleichmäßig belastet.
Die richtigen Packtaschen
Optimale Packtaschen sind leicht, robust sowie wetterfest. Sie werden an den Gurten und Bauchgurten (Bauchgurtschoner nicht vergessen!) angebracht und verstauen eine Menge Gepäck. Achtet darauf, das Gewicht auf einer möglichst großen Fläche zu verteilen. Es gibt einige Hersteller von hochwertigen fertigen Packtaschen aus den USA und Kanada, die sehr gut auf jedes Pferd anpassbar sind.
Die optimierte Outdoor-Ausrüstung
Trägt das Pferd die eigenen Habseligkeiten, sollten diese leicht und überschaubar sein. Für die persönliche Versorgung zählen neben einem leichten und gut verstaubaren Zelt ein ebensolcher Schlafsack mit Isomatte, Campingkocher und Geschirr, Regenschutz, Lampe sowie die notwendigsten Kleidungstücke.
Pferdereisen nah und fern
Reiterferien erfreuen sich weiter steigender Beliebtheit. Ob mit der Familie und Kindern, mit oder ohne Pferd – für jeden Geschmack besteht eine geeignete Adresse. Mit einem Reiterurlaub kann man auch ein lang angestrebtes Reiseziel verbinden. Internationale Reiterhöfe in Spanien und Portugal bieten die Gelegenheit für ausgiebige Ausritte am Strand, in Kanada oder auf Island werden Wanderritte angeboten.
Wer ein eigenes Pferd besitzt, für den sind nationale Reiseziele schneller erreichbar und ebenfalls sehr attraktiv. In bestimmten Bundesländern sind Pferdereisen mittlerweile ein wichtiger wirtschaftlicher Faktor geworden. In Regionen mit einem großen ländlichen Raum wie Brandenburg oder Mecklenburg-Vorpommern sichert das Reitgeschäft viele Arbeitsplätze. Allein in Brandenburg gibt es über 57 Reiterhöfe, die Besucher mit Reittouren, Reitferien oder speziellen Therapieangeboten anlocken.
Auch um nationale Reiseziele zu erreichen, muss das Pferd einen Transport überstehen. Je früher ein solcher Transport geplant wird, umso besser. Vor jedem Pferdetransport gilt es, einen geeigneten Transporter oder Pferdeanhänger zu organisieren, falls ihr keinen eigenen besitzt. Sorgt außerdem für die dafür notwendigen Utensilien und gute Vorbereitung, damit der Transport nicht zu stressig für euer Pferd wird.
Das richtige Reiseverhalten
Um mit einem Pferd einige Tage draußen zu verbringen und auch Übernachtungen zu bewältigen, sollten sich Reiter und Pferd dieser ungewohnten Situation annähern. Mit etwas Übung kann sich somit aus beiden ein gutes Reiseteam entwickeln, das sich aufeinander verlassen kann.
- Führen üben
Das richtige Führen könnt ihr auf kleinen Spaziergängen trainieren. Kommandos wie „Warte“, „Vor“ oder „Hinten“ helfen beim Wandern, durch enge Waldwege zu gehen oder durch Tore zu laufen. - Alleinsein üben
Wenn es das Pferd gewohnt ist, im Stall oder bei seiner Herde zu sein, ist es auch für das Tier ungewohnt, allein mit einem Menschen länger unterwegs zu sein. Nur durch regelmäßiges Unterwegssein von Mensch und Pferd allein gewöhnt es sich auch an eine längere Wanderung oder an die Situation, zwischendurch einige Minuten auf seinen Reiter zu warten. - Geländetraining
Um sich im freien Gelände sicher mit dem Pferd zu bewegen, sind einige Übungen mit kleinen Hindernissen gut: Einen Hang hoch und runter laufen, Erdhaufen und Treppenstufen erklimmen, über Baumstämme springen … - Pausen üben
Auch die Pausen wollen geübt sein! Ein Pferd versteht nicht automatisch, was Pausen bedeuten oder was es dann machen soll. Das Pferd an einem Pflock oder Baum anbinden und es grasen oder dösen lassen – das lässt sich bei jedem Spaziergang trainieren. - Woanders übernachten
Für den Anfang können offizielle Wanderreitstationen oder Reiterhöfe sowie private Ställe infrage kommen. Später und im Sommer wird das Übernachten draußen möglich sein. Das Pferd sollte dabei gut gesichert stehen – an einem mobilen Weidezaun, an einem Seil oder am Pflock angebunden. - Klein anfangen
Zu Beginn sollten die Touren nicht zu lang sein, vor allem wenn das Wandern mit dem Pferd noch nicht geübt ist. Mehr als 15 Kilometer Strecke am Tag sollten es nicht sein. Später lässt sich das auf 30 Kilometer steigern. Online-Reitkarten helfen, geeignete Übernachtungsmöglichkeiten für beide vorab zu finden.
FAQs – Häufige Fragen zum Wanderurlaub mit Pferd
- Brauche ich spezielle Genehmigungen für das Zelten mit Pferd in freier Natur?
In Deutschland und den meisten europäischen Ländern ist Wildcampen mit Pferd ohne Genehmigung oft nicht erlaubt. Achtet auf lokale Vorschriften oder nutzt offizielle Wanderreitstationen. - Welche Impfungen sollte mein Pferd vor einer Wandertour haben?
Tetanus, Influenza und Herpes zählen zu den Basisimpfungen. Für bestimmte Regionen können zusätzliche Schutzimpfungen sinnvoll sein. Lasst euch vom Tierarzt beraten. - Wie gewöhne ich mein Pferd an das Tragen von Packtaschen?
Beginnt mit leichten, leeren Taschen und steigert das Gewicht langsam. Wichtig ist, dass das Pferd die Taschen mit positiven Erfahrungen verknüpft. - Gibt es Reitkarten oder Apps für Wanderreiter?
Ja, es existieren spezielle Apps und Kartenwerke wie „Wanderreiten Deutschland“ oder Plattformen mit GPS-Routen speziell für Reiter. - Was tun, wenn das Pferd nachts nervös oder unruhig ist?
Sorgt für eine sichere, vertraute Umgebung und bleibt in der Nähe. Leichte Beruhigungsübungen oder bekannte Geräusche können helfen.