Kurzzusammenfassung
- Der Gardasee zählt zu den beliebtesten MTB-Regionen Europas. Euch erwarten spektakuläre Panoramen, gut ausgebaute Trails für jedes Level und eine Mischung aus Alpenfeeling und mediterraner Leichtigkeit.
- Klassiker wie der Tremalzopass, der Monte Velo oder der Downhill vom Dosso dei Roveri fordern selbst Profis, während Touren wie die Ponalestraße auch für Einsteiger geeignet sind.
- Ob mit eigenem Bike oder Leih-MTB, die Infrastruktur rund um Riva, Torbole und Arco ist ideal. Shuttle-Service, Werkstätten, Bike-Hotels – alles da für einen perfekten Mountainbike-Urlaub.
Die Region rund um den Gardasee – ein Paradies für Aktive
Der Gardasee bietet euch eine landschaftliche Vielfalt, die so kein zweites Mal in Europa zu finden ist. Im Norden erwarten euch steile Felswände, alpine Höhen und schroffe Pässe. Im Süden wird das Klima milder, die Vegetation mediterran – mit Zypressen, Olivenbäumen und Weinreben. Für Mountainbiker ist das Gebiet ein echtes Eldorado: Ob ambitionierter Downhiller, Genussradler oder technikverliebter Trailbiker – hier findet ihr für jedes Level die passende Strecke.
Zudem ist die Region ganzjährig gut erreichbar – mit dem Auto über den Brenner, mit dem Zug via Verona oder auch per Flug. Vor Ort gibt es viele Bike-freundliche Unterkünfte, Werkstätten, Shuttle-Services und Verleihstationen. Kultur, Kulinarik und Seezugang runden den MTB-Urlaub perfekt ab. Kein Wunder also, dass der Lago di Garda zu den Top-Destinationen für Aktivurlaub in Europa zählt.
Klassische MTB-Trails rund um Torri del Benaco
Eine der beliebtesten Rundtouren führt euch von Torri del Benaco über Spighetta, St. Zeno, Lumini und Castion Veronese zurück nach Garda und entlang des Sees nach Torri. Die Strecke kombiniert Teer, Schotter und Trailabschnitte und ist Teil des bekannten „MTB Garda Marathons“. Sie ist ideal für sportlich ambitionierte Biker, die Abwechslung lieben, aber auch landschaftlich genießen wollen.
Sicherheitsausrüstung ist Pflicht – der Untergrund kann wechselhaft sein, und besonders auf den Schotterpassagen drohen bei Stürzen ernste Verletzungen. Ein stabiler Helm, Handschuhe und Knie-/Ellbogenschoner sind daher sinnvoll. Landschaftlich besonders eindrucksvoll ist der Streckenabschnitt zwischen Castion und Garda, der euch durch Olivenhaine und über kleine Höhenzüge mit Seeblick führt.
Der Tremalzopass – ein Klassiker für Fortgeschrittene
Die Tour über den Tremalzopass zählt zu den eindrucksvollsten, aber auch anspruchsvolleren Routen der Region. Start ist in Riva del Garda, von dort geht es über die Ponalestraße und den Ledrosee hoch zum Pass. Auf rund 60 Kilometern müsst ihr über 2.000 Höhenmeter bewältigen – eine Herausforderung für Kondition und Technik.
Oben angekommen, auf 1.863 Metern Höhe, belohnt euch ein traumhafter Blick über das Trentino und den Gardasee. Die Abfahrt führt über grobe Schotterwege, vorbei am Passo Nota und Cima di Mughera. Gute Bremsen und sicheres Handling sind hier Pflicht – die Route ist nichts für Anfänger. Aber für erfahrene Fahrer ist sie ein Highlight, das man mindestens einmal erlebt haben sollte.
Monte Brione und Navenetrail – Trails mit Ausblick
Der Aufstieg zum Monte Brione beginnt in Riva oder Torbole und führt über eine asphaltierte Strecke durch Olivenhaine. Oben erwarten euch schmale Singletrails und kurze, technische Passagen – ein echtes Wechselspiel aus Anstrengung und Flow. Der Brionetrail ist nur knapp 300 Höhenmeter lang, bietet aber in Sachen Aussicht und Fahrspaß eine Menge.
Deutlich fordernder ist der Navenetrail mit seinen 1.400 Höhenmetern auf 53 Kilometern. Die Auffahrt von Riva nach Torbole zieht sich über 14 Kilometer konstant bergauf. Danach folgt ein spannender Downhill in Richtung Navene – mit Steilpassagen, Spitzkehren und grobem Fels. Ein Trail für geübte Biker mit Lust auf technisches Terrain.
Ponalestraße & Ledrosee – Genussradeln mit Panorama
Nicht alle MTB-Touren am Gardasee sind extrem. Wer es ruhiger angehen will, sollte sich die Strecke über die Ponalestraße hoch zum Ledrosee merken. Die Route beginnt in Riva del Garda, führt über eine spektakulär in den Fels gehauene Straße hinauf ins Ledrotal und endet nach rund 25 Kilometern am Seeufer.
Der Weg ist leicht bis mittelschwer, mit einigen Höhenmetern, aber moderatem Anstieg. Ideal auch für Familien oder Gelegenheitsfahrer. Unterwegs laden Picknickplätze und kleine Bars zur Pause ein. Am Ledrosee gibt’s außerdem Bademöglichkeiten und Restaurants – perfekt für einen entspannten Tagesausflug mit dem MTB.
Von Sirmione nach Pozzolengo – Radfahren & Genuss
Wer vom Sport nicht genug bekommt, aber gerne mit kulinarischen Highlights kombiniert, ist auf der Strecke von Sirmione über Pozzolengo nach Punta Gro genau richtig. Diese Route führt euch durch Weinregionen, vorbei an historischen Orten und bietet Möglichkeiten zur Weinverkostung oder zum Besuch kleiner Hofläden.
Die Strecke ist einfach zu fahren, größtenteils flach oder leicht hügelig. Besonders schön: der Rückweg entlang des Sees, mit vielen Aussichtspunkten und Badestellen. Ein sanftes Kontrastprogramm zu den Adrenalin-Trails des Nordufers – ideal für Erholungstage oder Bike-Einsteiger.
Dosso dei Roveri & Altissimo – Serpentinen & Panorama
Einer der spektakulärsten Trails für fortgeschrittene Biker führt euch vom Dosso dei Roveri entlang der Altissimo-Westflanke. Die Tour startet in Torbole, führt über Prati di Nago und bietet unterwegs immer wieder Traumblicke auf den See. Die Mischung aus steilen Anstiegen, Schotterwegen und Singletrails macht diesen Abschnitt zu einem echten Abenteuer.
Die 5-stündige Runde ist mit Shuttle oder aus eigener Kraft machbar. Wer auf Serpentinen, schnelle Richtungswechsel und verwurzelte Waldpassagen steht, kommt hier voll auf seine Kosten. Ab Navene führt die Route zurück über die Gardesana – eine lohnenswerte Herausforderung für alle, die Höhenmeter lieben.
Downhill-Fieber: Monte Velo & Ronda Extrema
Der Monte Velo ist ein Hotspot für Downhill-Fans. Wer sich den Aufstieg sparen will, nutzt die zahlreichen Bike-Shuttles, die euch zum Passo Due Sassi bringen. Oben auf über 1.100 Metern beginnt eine wilde Abfahrt mit legendären Trails wie dem Anaconda oder dem Naranch.
Noch fordernder ist die Ronda Extrema, eine knapp 35 Kilometer lange Route mit vielen kurzen, intensiven Anstiegen und einer langen Schotterabfahrt vom Monte Corno. Diese Strecke ist nichts für schwache Nerven – aber ein Traum für geübte Rider, die technische Abschnitte und körperliche Herausforderungen lieben.
FAQs – MTB-Urlaub am Gardasee
- Brauche ich für die Gardasee-Trails ein vollgefedertes Mountainbike (Fully)?
Nicht zwingend – viele Touren sind auch mit einem Hardtail fahrbar. Für technische Downhills und Schotterpisten empfiehlt sich jedoch ein Fully für mehr Komfort und Sicherheit. - Gibt es am Gardasee geführte Mountainbike-Touren?
Ja. In Orten wie Riva, Torbole und Arco bieten viele Bikeschulen und Verleiher geführte Touren für alle Levels an – oft inklusive Techniktraining. - Wie ist die medizinische Versorgung bei Unfällen am Gardasee?
Die Region ist touristisch gut erschlossen. In Riva und Arco gibt es Krankenhäuser und medizinische Versorgung, auch Helikopter-Rettung ist im Notfall möglich. - Kann ich mein E-Mountainbike auf den Gardasee-Trails nutzen?
Ja, viele Strecken sind für E-MTB geeignet. Es gibt zahlreiche Lademöglichkeiten in Berghütten, Restaurants oder Hotels entlang der Touren. - Wann ist die beste Reisezeit für einen MTB-Urlaub am Gardasee?
Zwischen April und Juni sowie im September und Oktober herrschen ideale Bedingungen: angenehme Temperaturen, wenig Niederschlag und weniger Touristen als im Hochsommer.