Dank seiner 1765 gegründeten Ausbildungsstätte für Bergleute, der Bergakademie mit aktuell gut 4.000 Studierenden und rund 1.800 Mitarbeitern, ist die Technische Universität der Stadt Freiberg Sachsen zwischen Dresden und Chemnitz im Zentrum Sachsens die heute älteste noch existierende Bildungseinrichtung für Montanwissenschaft der Welt. Die international renommierte Alma Mater steht genau am richtigen Ort, denn Freiburg wurde im frühen 12. Jahrhundert als Siedlung für die Silberschürfer der ergiebigen und bis 1913 intensiv genutzten lokalen Minen gegründet.
Sehenswürdigkeiten in Freiberg: Historische Hintergründe
Erzabbau hat der Stadt also über die Zeit viel Wohlstand beschert, der sich bis heute in den zahlreichen historischen und sehenswerten architektonischen Attraktionen manifestiert. Das berühmteste Bauwerk Freibergs ist der in seiner heutigen Form im 15. und 16. Jahrhundert erbaute evangelisch-lutherische Dom St. Marien, der durch seine vielen mittelalterlichen Kunstwerke und Sandsteinfiguren als eine der diesbezüglich wertvollsten sächsischen Kirchen dieser Epoche gilt. Viel besucht wird das imposante Gotteshaus auch aufgrund der prachtvoll gestalteten Grabkapelle, in der über drei Dutzend hochrangige sächsische Adelige ihre letzte Ruhe gefunden haben.
Sehenswerte Profan- und Sakralbauten erstrecken sich über das Stadtgebiet
Trotz eines schweren Luftangriffs Anfang Oktober 1944 blieb die historische Bausubstanz Freibergs größtenteils erhalten, sodass die Stadt heute stolz auf über 1.200 Baudenkmale vor allem in der Altstadt verweisen kann. Hierzu gehören mehrere altehrwürdige Kirchen wie die barocke Stadtkirche St. Petri von 1734 am Petriplatz, die neugotische Jakobikirche Freiberg von 1892 sowie die Johanniskirche in Freibergsdorf und die kleine Dorfkirche in Kleinwaltersdorf.
Ein Freiluftmuseum in Freiberg ist der zentrale gelegene Obermarkt, dort stehen etwa das Rathaus aus dem 15. Jahrhundert mit dem Glockenspiel aus Meißner Porzellan, der gastronomisch genutzte Ratskeller von 1546 mit dem städtischen Festsaal, diverse denkmalgeschützte Bürger- und Patrizierhäuser aus dem 16. Jahrhundert sowie das im Jahr 1897 zu Ehren des Stadtgründers Markgraf Otto dem Reichen errichtete bronzene Brunnendenkmal. Weitere sehenswerte Bauwerke im Bereich der Altstadt sind die heute als Konzert- und Veranstaltungshalle genutzte Nikolaikirche am Buttermarkt aus dem frühen 12. Jahrhundert, das Schwedendenkmal am Bebelplatz von 1843 und das Städtebauensemble Promenadenring mit dem Albertpark.
Die gut erhaltene historische Bausubstanz begeistert regelmäßig viele Besucher
Ein bei Besuchern Freibergs beliebtes Fotomotiv ist auch der Donatsturm als Rest der mittelalterlichen Stadtbefestigung aus dem 15. Jahrhundert. Ganz in der Nähe befindet sich der Donatsfriedhof mit vielen alten Grabstellen aus dem 16. Jahrhundert. Gleiches gilt für Schloss Freudenstein aus dem 12. Jahrhundert am Rande der Innenstadt, in dem die Ausstellung „terra mineralia“ mit 80.000 Mineralien sowie ein Präsentationsfoyer zur langen Montangeschichte Sachsens besichtigt werden können. Direkt benachbart liegt am Schlossplatz das Krüger-Haus aus dem frühen 16. Jahrhundert mit einer weiteren umfangreichen Mineraliensammlung.
Eindrucksvolle steinerne Zeugen aus der städtischen Vergangenheit sind auch die Kursächsische Postmeilensäulen in der Meißner Gasse und der Peterstraße aus dem frühen 18. Jahrhundert. Ebenso attraktiv für interessierte Gäste wie der Obermarkt ist auch der Untermarkt, welcher gleichermaßen zahlreiche historische Bauten aus dem 16. Jahrhundert aufweist. Das bekannteste Gebäude vor Ort dürfte das 1861 gegründete Stadt- und Bergbaumuseum Freiberg sein, in welchem Ausstellungen zu den lokalen und regionalen Themen Freiberger Bergbau und Bildhauerkunst der Renaissance, spätgotische Sakralkunst in Obersachsen und Meisterwerke bergbaulicher Kunst zu sehen sind.
Im grünen Umland der Stadt Freiberg erwarten Gäste zahlreiche reizvolle Ausflugsziele
Auch außerhalb seines Zentrums besitzt Freiberg eine Vielzahl sehenswerter historischer Bauten. Überregional bekannt und in vielen Reiseführern verzeichnet sind zum Beispiel der Drei-Brüder-Schacht von 1818 im südlichen Stadtteil Zug, der eine Ausstellung zum Entwässerungswesen im historischen Bergbau beherbergt und als Veranstaltungsort eines Dampfmodelltreffens alljährlich im Mai dient. Als Studentenwohnheim seit 2011 genutzt wird die ehemalige König-Friedrich-August-Kaserne von 1908 an der Chemnitzer Straße, an Bergbaugeschichte interessierte Besucher besichtigen gerne den Marx-Semler-Stolln und Rothschönberger Stolln im gut 1.400 km² großen einstigen Freiberger Bergrevier auf dem Gebiet der Städte und Umlandgemeinden Brand-Erbisdorf, Bobritzsch-Hilbersdorf, Großschirma, Halsbrücke, Oberschöna und Weißenborn.
Doch auch innerhalb der Stadt gibt es viel Grün, bestens für kleine Pausen während eines Spaziergangs bieten sich etwa der parkähnliche Altstadtring rund um den Stadtkern, der Albertpark mit den Kreuzteichen, der Ludwig-Renn-Park sowie der Hospitalwald und Stadtwald am südwestlichen oder der Fürstenwald, Loßnitzforst und Nonnenwald am nordwestlichen Stadtrand an. Ein von den Einheimischen viel besuchtes Naherholungsgebiet im Südosten ist der Rosinenbusch in der Freiberger Mulde rund um Halsbrücke, Siebenlehn, Nossen, Roßwein und Döbeln.
Bei Radtouren durch die Region lassen sich viele Burgen und Schlösser entdecken
In diesem Gebiet liegen darüber hinaus auch zahlreiche schöne Ausflugsziele, die sich gut im Rahmen eines Tagesausflugs ab Freiberg auch mit dem Rad besuchen lassen. Hierzu zählen die Burgruine Rechenberg aus dem 13. Jahrhundert bei Rechenberg-Bienenmühle, Burg Kempe aus dem 14. Jahrhundert in Roßwein-Mahlitzsch und das ehemalige Kloster Buch aus dem 12. Jahrhundert in Leisnig-Klosterbuch, das mit monatlichen Bauernmärkte und dem großen Erntedankfest im September jedes Jahr Zehntausende Besucher anzieht.
Ein ganzjährig populärer Publikumsmagnet ist auch das Wasserschloss Podelwitz aus dem 15. Jahrhundert in Colditz-Podelwitz, dessen Gaststätte Radlern und Wanderern auf dem hier verlaufenden Mulderadweg von Muldenberg und Holzhau über Sermuth bis nach Dessau als Rast dient. Ein Meisterwerk technischer Ingenieurskunst neueren Datums ist der Viadukt Muldenhütten von 1862. Gerne von Urlaubern in der Region Freiberg besucht und besichtigt werden auch das ehemalige Freibergsdorfer Hammerwerk aus dem frühen 17. Jahrhundert, der Waldwanderweg durch den Zellwald bei Siebenlehn, Marbach und Nossen sowie der mittelalterliche Sandsteinbruch bei Niederschöna im Tharandter Wald.
In jeder Hinsicht für Naturfreunde empfehlenswert ist auch die Wanderung entlang der nicht ganz vier Kilometer langen bergbauhistorischen Grabentour nördlich von Freiberg ab der Wünschmannmühle Krummenhennersdorf bis nach Reinsberg.
In der Stadt Freiberg wird das ganze Jahr über gerne, viel und ausgelassen gefeiert
So reichhaltig und vielfältig wie das architektonische Erbe Freibergs präsentiert sich auch das Kulturleben der Stadt. Das bereits 1790 gegründete Mittelsächsische Theater Freiberg und Döbeln ist heute das älteste noch immer bespielte Stadttheater der Welt. Gut besucht sind auch die häufigen Veranstaltungen im Konzert- und Ballhaus Tivoli in der Dr.-Külz-Straße, welches als Geburtsstätte der in der damaligen DDR äußerst beliebten Rockband „Puhdys“ gilt. Viel Livemusik wird auch bei zahlreichen regelmäßigen Volksfesten in und um Freiberg geboten.
Besonders gut besucht sind vor allem die Freiberger Sommernächte von Juni bis August, das Bergstadtfest immer Ende Juli, das lange Einkaufswochenende Freiberger Nachtschicht rund um den Obermarkt jeweils Anfang September und der traditionsreiche Freiberger Christmarkt in der Adventszeit von Ende November bis Ende Dezember. Das ganze Jahr über besucht werden kann der kleine, drei Hektar große und im Jahr 1961 eröffnete Tierpark Freiberg mit aktuell ca. 160 Tieren südwestlich der Altstadt zwischen der Goethestraße und Chemnitzer sowie Johann-Sebastian-Bach-Straße und Lessingstraße.