Kurzzusammenfassung
- Die Ostsee erreicht im Hochsommer an beliebten Badeorten wie Usedom oder Rügen durchschnittlich 18–22 °C, im Frühling und Herbst dagegen nur 8–14 °C. Winterbaden ist mit 2–5 °C nur etwas für Hartgesottene.
- Zwischen Polen, Deutschland und dem Baltikum gibt es spürbare Temperaturunterschiede, wobei die südliche Ostsee durch flachere Küsten und geringere Tiefe schneller erwärmt wird.
- Langfristige Messreihen zeigen einen deutlichen Erwärmungstrend: Die durchschnittliche Sommertemperatur der Ostsee ist in den letzten 30 Jahren um bis zu 1,5 °C gestiegen – mit spürbaren Auswirkungen auf Tourismus, Badezeiten und das marine Ökosystem.
Wie warm ist die Ostsee je nach Jahreszeit?
Die Wassertemperatur der Ostsee schwankt deutlich je nach Jahreszeit – und beeinflusst damit, wann ihr unbeschwert baden könnt und wann eher nicht. Anders als das Mittelmeer ist die Ostsee ein relativ flaches Binnenmeer, das sich langsamer erwärmt, aber auch schneller abkühlt. Vor allem im Frühling merkt man, wie lange der Winter nachwirkt: Da kann das Wasser trotz Sonne noch ziemlich frisch sein.
Durchschnittliche Ostsee-Wassertemperaturen (in °C):
Jahreszeit | Temperaturbereich | Badegeeignet? |
Frühling | 5–12 °C | Nur für Mutige |
Sommer | 17–22 °C | Ja, mit Einschränkungen |
Herbst | 10–15 °C | Eher kühl |
Winter | 2–5 °C | Eisbaden möglich |
Im Juni ist das Wasser meist noch unter 18 °C, klettert aber bis Mitte/Ende Juli auf 21–22 °C – vor allem in geschützten Buchten wie auf Usedom, Hiddensee oder in der Lübecker Bucht. Im Spätsommer bleibt es noch angenehm warm – vor allem bei stabiler Wetterlage.
Tipp: Wer badewarmes Wasser erwartet, sollte eher ans Mittelmeer. Wer aber die erfrischende Kühle schätzt, kommt an der Ostsee auf seine Kosten – vor allem im Hochsommer.
Wo ist die Ostsee am wärmsten – und warum?
Die Wassertemperatur der Ostsee hängt nicht nur von der Jahreszeit ab, sondern auch stark von der Region. Die südliche Ostsee, also die Küsten von Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Polen, sind meist deutlich wärmer als die nördlichen Bereiche Richtung Finnland, Estland und Schweden.
Gründe für regionale Unterschiede:
- Tiefe des Meeres: Die südliche Ostsee ist flacher, wodurch sich das Wasser schneller erwärmt.
- Wind- und Strömungsverhältnisse: In Buchten wie der Kieler Förde oder der Greifswalder Bodden bleibt das Wasser oft länger warm.
- Salzgehalt: Der ist in der Ostsee ohnehin niedrig, aber weiter nördlich noch geringer – was sich minimal auf die Temperatur auswirkt.
- Lage und Sonnenstunden: Küstenorte wie Usedom oder die Danziger Bucht profitieren von vielen Sonnenstunden im Sommer – ideale Bedingungen für Badetemperaturen.
Vergleich: Durchschnittstemperaturen im Juli
Region | Ø Wassertemperatur |
Usedom / Rügen | 20–22 °C |
Danziger Bucht (Polen) | 19–21 °C |
Tallinn (Estland) | 17–19 °C |
Helsinki (Finnland) | 16–18 °C |
Wenn ihr auf angenehme Badetemperaturen Wert legt, solltet ihr im Sommer lieber die südliche Küste wählen. Wer gerne wandert, segelt oder einfach nur die Meeresluft genießt, findet aber auch im Norden großartige Bedingungen.
Wie entwickeln sich die Wassertemperaturen aktuell – und langfristig?
In den letzten Jahrzehnten hat sich die Ostsee messbar erwärmt – und das nicht nur an der Oberfläche. Laut Studien des Bundesamts für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) sowie des HELCOM-Programms (Baltic Marine Environment Protection Commission) ist die Temperatur der Ostsee im Sommer um durchschnittlich 0,6–0,9 °C pro Jahrzehnt gestiegen – regional sogar stärker.
Messbare Trends:
- Langfristiger Anstieg seit 1980: Im Hochsommer heute teils 1–1,5 °C wärmer als vor 40 Jahren
- Längere Badezeiten: Die klassische Badesaison hat sich von Juni–August auf Mai–September ausgedehnt
- Weniger Eisbedeckung im Winter: Besonders in den nördlichen Bereichen (z. B. Finnischer Meerbusen)
Aktuelle / Beispiel- (Juli 2025) Wassertemperaturen:
Ort | Aktuelle Temperatur |
Kühlungsborn | 20,3 °C |
Zinnowitz (Usedom) | 21,1 °C |
Sopot (Polen) | 20,5 °C |
Klaipėda (Litauen) | 18,7 °C |
Die Daten zeigen: Die Ostsee ist mittlerweile ein echtes Saison-Ziel für Badetourismus – zumindest in den Sommermonaten. Für Seglerinnen und Wassersportlerinnen bedeutet das längere Einsatzzeiten, aber auch stärkere Algenbildung und veränderte Strömungen.
Wann ist die beste Zeit zum Baden in der Ostsee – und für wen lohnt sich’s?
Ob ihr die Ostsee als Badeziel ins Auge fasst, hängt stark von euren persönlichen Vorlieben ab. Wer auf „Badewannentemperaturen“ steht, wird hier eher enttäuscht. Wer aber frische, klare Gewässer liebt, ist genau richtig.
Beste Monate zum Baden:
- Juli und August: Höchste Wassertemperaturen (18–22 °C)
- September: Noch warm, aber oft weniger Touristen
- Juni: Luft meist warm, Wasser aber noch kühl (16–18 °C)
- Mai/Oktober: Für kurze Abkühlung ok, aber kein echtes Badevergnügen
Pro & Contra Ostsee-Badeurlaub:
Vorteile | Nachteile |
Keine Quallen, Haie oder Salzwasser | Wasser nie wirklich warm |
Familienfreundlich, flache Strände | Wetter kann unbeständig sein |
Gute Wasserqualität vielerorts | Schnelle Abkühlung bei Wind |
Günstiger als viele Mittelmeerziele | Kürzere Saison (Juli–August) |
Fazit: Wenn ihr erfrischendes Wasser mögt, auf lange Fernflüge verzichten wollt und euch an 20 °C im Wasser erfreut – dann ist die Ostsee euer perfektes Sommerziel. Wer Badewannentemperaturen sucht, ist dagegen in Südeuropa besser aufgehoben.
FAQ – Häufig gestellte Fragen
Wie warm wird das Wasser in der Ostsee maximal?
In heißen Sommern kann es in flachen Buchten bis zu 23–24 °C erreichen, meist aber zwischen 18–22 °C.
Ist das Wasser in der Ostsee sauber?
Ja, viele Strände an der deutschen Ostsee tragen die Blaue Flagge für sehr gute Wasserqualität.
Kann man auch im Frühling oder Herbst baden?
Möglich, aber kalt. Die Wassertemperaturen liegen meist unter 15 °C – für kurze Abkühlung oder Eisbaden geeignet.
Wie schnell erwärmt sich das Wasser?
Flache Küstenregionen (z. B. Bodden, Buchten) erwärmen sich schneller als offene Küstenabschnitte oder tieferes Wasser.
Gibt es gefährliche Strömungen?
In der Regel nein, aber an einigen Stellen (z. B. an Molen oder in der Nähe von Hafeneinfahrten) können Strömungen auftreten. Immer auf Warnhinweise achten.